Waffe gegen Tumore, Anschub fürs Immunsystem

Röntgenstrahlen aktivieren Signalkaskade in T-Zellen

25.04.2022

Strahlentherapie ist ein bewährter Ansatz, um Tumore zu zerstören. Sie könnte aber künftig noch mehr – nämlich gleichzeitig das Immunsystem stimulieren und so den Krebs noch intensiver bekämpfen. Die Grundlagen dafür legten Forschende unter Leitung der TU Darmstadt. Sie fanden heraus, dass Röntgenstrahlung eine Calcium-Signalkaskade in Zellen des Immunsystems auslöst. Die Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of General Physiology“ veröffentlicht.

T-Lymphozyten vor (links) und nach (recht) der Behandlung mit Röntgenstrahlung. Vor der Bestrahlung hält sich der Transkriptionsfaktor NFAT (nuclear factor of activated T-cells) vorwiegend im Cytosol auf (rote Fluoreszenz). Nach Bestrahlung wandert NFAT in den Zellkern (blaue Fluoreszenz), wo er wichtige Gene für die Immunaktivierung in den Lymphozyten aktiviert.

Ionisierende Strahlung wird erfolgreich in der Krebstherapie zum Abtöten von Tumorzellen eingesetzt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass der Therapieerfolg noch gesteigert werden kann, wenn die Strahlenbehandlung mit Maßnahmen verbunden wird, die das Immunsystem stimulieren. In diesem Zusammenhang erregt gerade eine neue Studie unter Beteiligung von Biologinnen und Biologen der TU Darmstadt und dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung sowie Forschenden aus den Kliniken der Universitäten Frankfurt und Homburg Aufmerksamkeit.

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