Georg Friedrich Schnittspahn (1810-1865)

Aus der berühmten Gärtnerdynastie Schnittspahn stammend, begann auch Georg Friedrich Schnittspahn seine berufliche Laufbahn als Gärtner am Botanischen Garten.

Portrait von Georg Friedrich Schnittsphan. Das Original ist im zweiten Weltkrieg verbrannt.
Portrait von Georg Friedrich Schnittsphan. Das Original ist im zweiten Weltkrieg verbrannt.

1829 erlaubte ihm ein einjähriges Stipendium des Großherzogs die weitere Ausbildung am „Jardin des Plantes“ in Paris. Diese „Studienzeit“ an einem der renommiertesten Ausbildungsstellen der botanisch-gärtnerischen Welt dieser Zeit war eine unverzichtbare Station auf dem Weg zur hoch angesehenen Stelle eines Hofgärtners, die er später auch innehatte. Nach seiner Rückkehr war er an der ersten Verlegung des Botanischen Gartens vom Schlossgraben in den nördlichen Teil des Herrngartens beteiligt sowie an der Gründung des „Botanischen Kabinetts“, das in der damaligen Großherzoglichen Meierei untergebracht wurde. Es umfasste Samen, Früchte, Holz und Faserproben sowie ein Herbarium, das wohl im Zweiten Weltkrieg verbrannte.

1836 wurde Schnittspahn zum provisorischen, 1841 zum ständigen Lehrer in Botanik, Zoologie und „Produktenkunde“ an der Höheren Gewerbschule ernannt. 1841 wurde ihm auch die Oberleitung des Botanischen Gartens übertragen, der auf seine und auf die Anregung des Museumsdirektors Ernst August Schleiermacher in der Folge mit der THD bzw. damals noch ihren Vorläufern dauerhaft verbunden wurde. Neben der Aufsicht über den Botanischen Garten und das Kabinett erhielt Schnittspahn 1849 zusätzlich die Ernennung zum Hofgartendirektor, 1855 zum Direktor des Botanischen Gartens. 1835 war er Mitbegründer des Gartenbauvereins Darmstadt, eines der ältesten noch bestehende Vereine dieser Art in Deutschland.

Seine wegweisende „Flora der phanerogamischen Gewächse des Grossherzogthums Hessen. – Ein Taschenbuch für botanische Excursionen“ erschien zwischen 1839 und 1865 in vier Auflagen. 1968 wurde die Schnittspahnstraße am Botanischen Garten, bis dorthin ein Teil des „Schnampelwegs“, nach ihm benannt.

Publikation von Schnittspahn aus dem Jahr 1853

Straßenschild der "Schnittspahnstraße" am Botanischen Garten

Bild: Botansicher Garten, TU Darmstadt

"Botanik an der TU 1814-1970"

Hier finden Sie Auszüge aus der Veröffentlichung mit Informationen zu Darmstädter Forschern, Pflanzen und Gärtnerbotanikern.

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