fuTUre skills/BIOpOrt

Hintergrund

Die aktuellen Transformationsprozesse in Gesellschaft und Organisationen bedingen immer stärker die Notwendigkeit einer reflexiven Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung der Studierenden sowie der Berücksichtigung dieser Aspekte bei der Studiengangsentwicklung.

Kompetenzentwicklung im Studium findet in zwei sich gegenseitig ergänzenden Bereichen statt: den fachspezifischen Kompetenzen (Fachkompetenz) sowie den fachübergreifenden Kompetenzen (Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz). Zumeist steht im Studium der Aufbau von fachspezifischen Kompetenzen im Vordergrund, während der Erwerb von fachübergreifenden Kompetenzen eher unbewusst und nebenher stattfindet. Mit dem Bologna-Prozess und der Forderung einer outcome-orientierten Studiengangsentwicklung sowie einer kompetenzorientierten, studierendenzentrierten, eigenverantwortlichen, selbstständigen, kooperativen und kommunikativen Ausrichtung der Studiengänge gewinnt die gezielte Förderung der fachübergreifenden Kompetenzen an Bedeutung.

Während fachliches Wissen häufig begrifflich und daher gut zu dokumentieren und wiederzugeben ist, muss enaktives oder implizites Wissen zunächst bewusst gemacht werden, um es gezielt einsetzen und kommunizieren zu können. Als eine Methode hierfür eignen sich Entwicklungsportfolios. Diese werden, im Gegensatz zu Lern- oder Beurteilungsportfolios, über einen längeren Zeitraum geführt und setzen sich aus Artefakten zusammen, die als begleitendes Instrument den eigenen Kompetenzerwerb langfristig dokumentieren.

Das Projekt fuTUre skills/BIOpOrt regt für die Umsetzung der folgenden Ziele zur Nutzung von Entwicklungsportfolios an:

  • ganzheitliche Darstellung und Dokumentation des fachlichen und fachübergreifenden Kompetenzerwerbs im Rahmen des grundständigen und konsekutiven Studiums,
  • Verknüpfung mit Kompetenzen, die im privaten Kontext erworben wurden,
  • Entwicklung von Employability und Citizenship.

Strukturierte Beratungs- und Betreuungsangebote begleiten die Erstellung der Entwicklungsportfolios und unterstützen die damit verbundenen Reflexions-, Orientierungs- und Planungsprozesse.

Um die Studierendenzentrierung des Projektes sowohl während der Konzeption als auch der Durchführung zu gewährleisten, wird es gemeinsam mit Studierenden der Fachbereiche Biologie und Chemie entwickelt und durchgeführt.

  • Ehlers, Ulf-Daniel (2020): Future Skills. Lernen der Zukunft – Hochschule der Zukunft. 1. Auflage 2020. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS (Zukunft der Hochschulbildung – Future Higher Education).
  • European Ministers of Education (Hg.) (1999): The Bologna Declaration of 19 June 1999. Joint declaration of the European Ministers of Education. Bologna. Online verfügbar unter http://www.ehea.info/media.ehea.info/file/Ministerial_conferences/02/8/1999_Bologna_Declaration_English_553028.pdf.
  • Reinmann, Gabi; Hartung, Silvia (2013): E-Portfolios und persönliches Wissensmanagement. In: Damian Miller und Benno Volk (Hg.): E-Portfolio an der Schnittstelle von Studium und Beruf. Unter Mitarbeit von DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Damian Miller und Benno Volk: Waxmann : Münster; New York, NY; München; Berlin, S. 43–72.
  • Winde, Matthias; Meyer-Guckel, Volker; Klier, Julia; Kirchherr, Julian (2021): Future Skills: Strategische Potenziale für Hochschulen. Future Skills Diskussionspapier 3. Hg. v. Stifterverband für die deutsche Wissenschaft e.V. Essen.