Desertifikation
KIVA V -Projektwoche 2012

Durch Desertifikation verliert die Erde jedes Jahr etwa 12 Millionen Hektar ihres fruchtbaren Bodens. 70% der Trockengebiete weltweit sind gegenwärtig teilweise degradiert. Besonders betroffen sind Nordafrika im Bereich der Sahelzone, Südafrika, Australien, Teile Asiens, Nord- und Südamerikas sowie Südeuropa. Der Degradation des Bodens liegen klimatische, geomorphologische und anthropogene Ursachen zugrunde.

Aufgabenstellung:

Um anthropogeninitiierter Desertifikation langfristig entgegenzuwirken, müssen Konzepte entwickelt werden, die neben den technischen Herausforderungen auch soziale und politische Aspekte berücksichtigen. Innerhalb der Bevölkerung müssen sowohl das Problembewusstsein geschärft, als auch wirtschaftlich profitable Alternativen geschaffen werden, die im Gegensatz zu den aktuellen Bewirtschaftungsformen nicht zu Desertifikation führen.

Entwickelt werden soll ein Konzept zur Bekämpfung der Desertifikation. Im Zentrum des Konzepts soll ein neuartiges, technisch-biologisches Produkt stehen. Mithilfe des Produkts soll die Bodendegradation aufgehalten und die Ausbreitung von landwirtschaftlich nicht nutzbaren und unfruchtbaren Flächen dauerhaft verhindert werden.

Gewinner:

480 Studierende der Fachbereiche Maschinenbau, Biologie und Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften entwickelten in 48 Teams die unterschiedlichsten Lösungsstrategien. Die Gruppe mit der Nummer 48 überzeugte die Jury im darmstadtium ebenso wie das Publikum und gewann mit ihrem Projekt „Agro 3000“. Über 90% der Fläche Marrokos bestehen aus Wüste, die sich aufgrund falscher Anbaumethoden der lokalen Bauern zudem immer mehr ausweitet. Dieses Problem löste das Gewinnerteam mit einem Vlies namens „Hemp 3000“. Mit Hilfe des Vlieses aus marrokanischen Nutzhanf-Fasern, Superabsorber und Bio-Dünger plant die Gruppe, auf bisher unfruchtbaren Böden Hirse, Linsen und Senf anbauen zu können. Niembäume und Ölweiden dienen dabei als Windfang, für die Bewässerung möchte die Gruppe mit der Desertec-Stiftung kooperieren, die für den Betrieb ihres in der marrokanischen Wüste geplanten Solarkraftwerk ebenfalls Frischwasser benötigt. Das Vlies, das nach den Vorstellungen der Gruppe in einer Tiefe von ca. fünf Zentimetern liegen soll, kann dank des eigens entwickelten Spezialpfluges „Plow 3000“ von den lokalen Bauern in die Erde eingebracht werden, die bereits im zweiten Jahr des Projekts Erträge erwirtschaften könnten.