Nahrung aus Abfall
KIVA V -Projektwoche 2014

2010 entstanden weltweit 1,2 Milliarden Tonnen Abfall. Für das Jahr 2100 wird eine tägliche Abfallmenge von 12 Millionen Tonnen erwartet – mit steigender Tendenz. Gleichzeitig waren in den Jahren 2012-14 laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, 805 Millionen Menschen unterernährt. Laut wissenschaftlichen Berechnungen wird der Bedarf an Nahrung die weltweite Kapazität der Nahrungsmittelproduktion schon 2080 übersteigen. Und angesichts gegenwärtiger Recycling- und Vermeidungsstrategien wird voraussichtlich auch langfristig eine nachhaltige Wirtschaftsweise nicht realisierbar sein.

Aufgabenstellung:

Mittels der Synthetischen Biologie soll ein Organismus entwickelt werden, der in der Lage ist, einen erheblichen Teil des Abfalls in Nahrungsmittel umzuwandeln. Mögliche Ausgangsstoffe sind fast alle Stoffe, die im Haus- und Industrieabfall zu finden sind. Die Ausgangsstoffe sollen durch Methoden der Synthetischen Biologie verarbeitet werden, um auf neuartige Weise Nahrungsmittel herzustellen.

Gewinner:

Rund 108 Studierende der Biologie, der Politikwissenschaft und der Philosophie entwickelten in 10 Teams die unterschiedlichsten Lösungsstrategien. „Von der Tüte auf den Teller“, das fiktive Produkt „HefePE“ eine Hefe voller Fette, Kohlehydrate, Proteine, Vitamine, genährt von Abbauprodukten aus Müllsäcken und alten Flaschen, hergestellt und gut vermarktet in China, wo die weltweit zweitgrößte Menge an Müll entsteht, überzeugten die Jurorinnen und Juroren. Auch darüber, wie man die geschätzten Kosten von zwei Euro pro Mahlzeit für arme Bevölkerungsschichten erschwinglich machen und wie es mit der politischen Unterstützung und der Akzeptanz dieses fiktiven Produktes in China aussehen könnte, hatten sich die Studierenden Gedanken gemacht.