Wie kann es gelingen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und gleichzeitig Biodiversität und ressourcenschonende Nutzung der vorhandenen Rohstoffe zu gewährleisten und unseren Lebensstandart zu erhalten?
Eingebettet in das Wissenschaftsjahr 2020/21 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) widmete sich die KIVA V Projektwoche der Fachbereiche Biologie und Soziologie in diesem Jahr dem brandaktuellen Thema. Dabei stand die Frage nach einem erfolgreichen Paradigmenwechsel von der Linearwirtschaft hin zu kreislaufbasierten ressourcenschonenden Abläufen. In zwölf interdisziplinär besetzten Gruppen bildeten die Studierenden Expertenteams, um in diesem Sinne Ansätze für effiziente und nachhaltige Wirtschaft zu entwickeln.
Durch die besonderen Begleitumstände der Covid-19-Pandemie fand die Projektwoche in diesem Jahr zum ersten mal ausschließlich digital statt. Dafür entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem Online-Tool „Miro“. Um den Erfolg der Projektwoche für alle Studierenden zu gewährleisten, wurden die ausgebildeten Fachtutor_innen von einem Technik-Team unterstützt. Trotz der fehlenden räumlichen Nähe entstand eine intensive Arbeitsatmosphäre innerhalb der Arbeitsgruppen. Insbesondere der Austausch während der Abschlusspräsentationen konnte dabei von den neuen digitalen Kommunikationswegen profitieren. Über die Kommentarfunktion entstanden angeregte Diskussionen über die präsentierten Lösungsentwürfe – mit weit mehr Wortbeiträgen, als es in einer Präsenzveranstaltung möglich gewesen wäre.
Die zwölf Projekte wurden zum Ende der Projektwoche einer hochkarätig besetzten Jury präsentiert. Sie setzte sich aus Professor_innen aus der Biologie und Soziologie sowie Expert_innen vom Institut für Energie- und Umweltforschung aus Heidelberg und Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien zusammen. Die Vorträge der Studierenden überzeugten mit hoher Qualität und innovativen Ansätzen. Die drei besten Entwürfe wurden in der digitalen Abschlussveranstaltung erneut präsentiert.
Das Projekt „Eine Zukunft ohne Dünger?“ konnte sich in der finalen Ausscheidung durchsetzen. Das Konzept beruht auf dem Einsatz von Mikroorganismen in einer nachhaltigen Form der Landwirtschaft. Sie überzeugten in ihrem Konzept mit genetisch modifizierten Stickstoff-bindenden Bakterien, die zum einem die Nitrat-Belastung im Boden senken und gleichzeitig fossile Ressourcen in der Düngemittelherstellung einsparen. Der zweite Preis ging an das Projekt „FireFly“, ein Konzept zum Ersatz von Paraffin durch genetisch modifizierte Insektenlarven. Platz drei erhielt das Projekt „Innovation Isolation“ mit ihrem Konzept zur Naturkautschukgewinnung aus genetisch modifizierten Löwenzahn.
Text: Claudia Baier, FB Biologie
Redaktion: Dr. Vera Bandmann, FB Biologie